Die VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald eG blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Ein erfreuliches Wachstum im Kreditgeschäft und ein zufriedenstellendes Ergebnis stehen für 2019 zu Buche. Mit einem soliden Eigenkapital sieht sich das Geldhaus gut gerüstet für die Herausforderung der Branche und der Covid-19-Pandemie. Am 07. Oktober 2020 soll die Vertreterversammlung eine Dividende von 2,0 Prozent beschließen.
VR-Bank mit solidem Wachstum
Marktredwitz, den 30. September 2020
Verschärfte Herausforderungen für die Banken - VR-Bank gut gerüstet
Die Rahmenbedingungen sind schwieriger geworden. „Die Auswirkungen des Corona-Virus mit Einbrüchen auf den Aktienmärkten, die Niedrigzinspolitik und die Abschwächung der Konjunktur erhöhen den betriebswirtschaftlichen Druck auf unsere Kunden", so der Vorsitzende des Vorstands, Johannes Herzog. „Das Coronavirus wird der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr einen starken Dämpfer versetzen. Das DIW (Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung) prognostiziert für die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes im Jahr 2020 einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 9,4 Prozent.“
Herzog hob insbesondere die solide Eigenkapitalausstattung der VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald eG zum Jahresende 2019 hervor. Mit 68,8 Mio. Euro anrechenbaren Eigenmitteln und einer aufsichtsrechtlichen Gesamtkapitalquote von 22,9 Prozent ist die Genossenschaftsbank gut gerüstet für die Herausforderungen der Zukunft.
Getragen wird diese hervorragende Entwicklung der Bank durch das erfreuliche Ergebnis des Jahres 2019. Die Bilanzsumme konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr um 1,9 Prozent auf 657,9 Mio. Euro gesteigert werden. Sehr erfreulich zeigte sich die Entwicklung im Kreditgeschäft: mit einem Anstieg um 6,7 Prozent auf knapp 352 Mio. Euro. Auch das betreute Kundenkreditvolumen - in dem neben dem bilanzwirksamen auch das an den genossenschaftlichen Finanzverbund vermittelte Kreditvolumen enthalten ist - legte mit einem Plus von 5,5 Prozent auf 427 Mio. Euro deutlich zu.
Die Ertragslage der VR-Bank konnte im Jahr 2019 gegen den allgemeinen Trend gesteigert werden. Das Betriebsergebnis legte um 365.000 Euro, auf über 4,8 Mio. Euro oder 0,74 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme, zu. Dies erlaubt für das Jahr 2019 neben einer angemessenen Eigenkapitalerhöhung auch die Zahlung einer Dividende von 2,0 Prozent.
Corona-Auswirkungen im Jahr 2020
Aufgrund der Corona-Beschränkungen im ersten Halbjahr 2020 war es der VR-Bank nicht möglich, die Vertreterversammlung und die Mitgliederversammlung wie gewohnt abzuhalten. Außerdem hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) – im Einklang mit der Europäischen Zentralbank – angesichts der Covid-19-Pandemie und der daraus entstehenden tiefen Rezession die Notwendigkeit gesehen, dass die Banken bis Oktober 2020 keine Dividende an ihre Aktionäre ausschütten.
Nutznießer der Dividenden von Genossenschaftsbanken sind allerdings nicht Aktionäre, sondern ihre Mitglieder. Die 15.355 Mitglieder der VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald eG sind Privatkunden oder stammen aus dem Mittelstand, sie sind in aller Regel im Geschäftsgebiet der Bank ansässig. Die Förderung des Wirtschaftens ihrer Mitglieder ist prägender Teil der Arbeit jeder Genossenschaftsbank. Die Auszahlung der jährlichen Dividende kommt also direkt den Menschen in der Region zugute.
„Mit der Verschiebung der Ausschüttung einer Dividende für 2019 hat unser Haus ein Zeichen der Solidarität in außergewöhnlichen Zeiten gesetzt!“ betont Johannes Herzog. In der für den 07. Oktokber 2020 geplanten Vertreterversammlung soll nunmehr der Beschluss zur Ausschüttung einer Dividende von 2,0 Prozent herbeigeführt werden.
Niedrigzinsen führen zum Umdenken bei den Kunden
Die anhaltende Niedrigzinspolitik hat sich auch auf das Kundenverhalten ausgewirkt. „Unsere Kunden beschäftigen sich wieder verstärkt mit ihrer Vermögensstruktur und ihrer Altersvorsorge", erläuterte Vorstand Christian Mandel. „Entscheidend ist für sie die Sicherheit ihres Vermögens.“ Die Kundeneinlagen stiegen 2019 auf fast 480 Mio. Euro an. Zusammen mit ihren Partnern der Genossenschaftlichen FinanzGruppe betreut die Bank Kundenanlagen in Höhe von mehr als 865 Mio. Euro.
Die Kundenerwartungen verändern sich dynamisch
Eine wachsende Herausforderung für die Bank ist die nachhaltige Veränderung des Kundenverhaltens. „Online-Banking ist längst keine Frage des Alters mehr“, erläuterte Vorstand Christian Mandel. „Rund die Hälfte aller Kunden bis 59 Jahre verwendet Online Banking, bei den über 60-Jährigen ist es jeder fünfte Kunde.“ Rund drei Viertel aller Überweisungen erfolgen online. „Noch vor einigen Jahren war dieses Verhältnis 50:50.“ Die Kunden nutzen vermehrt die Banking App – bei den jüngeren Kunden bis 19 Jahre sind das fast 90 Prozent. „Ältere Kunden bleiben noch vermehrt beim klassischen Online-Banking, doch auch hier verschieben sich die Zahlen stetig.“
Die Weiterentwicklung des digitalen Angebotes steht für die VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald eG deshalb an oberster Stelle. „Wir werden in Personal und Knowhow investieren und wir wollen unsere Beratungsqualität auch im digitalen Bereich weiter verbessern“, so Christian Mandel.
Verantwortung für die Region
Steuern, Spenden und Stiftungen - in all diesen Bereichen zeigt sich die tiefe Verwurzelung der VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald eG in der Region. „Wir leben die Verantwortung für die Menschen in unserer Heimat - nicht nur in Worten, sondern auch in Taten“, betonte Vorstandsvorsitzender Johannes Herzog. An Ertragssteuern hat die VR-Bank im Jahr 2019 insgesamt 1,1 Mio. Euro an das Finanzamt abgeführt. Allein an Gewerbesteuer wurden rund 550.000 Euro an die Gemeinden der Region überwiesen. Somit ist die VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald eG ein großer Steuerzahler unserer Kommunen. Investitionen hat die Bank im Jahr 2019 in Höhe von rund 0,9 Mio. Euro getätigt und zahlte rund 5,9 Mio. Euro an Löhnen und Gehältern. „Damit tragen wir als Dienstleister erheblich zur Wertschöpfung vor Ort und zur Stärkung der Kaufkraft bei“, hob Herzog hervor.
Sehr groß ist das Engagement der Bank in zwei Stiftungen. Die Stiftung der früheren Raiffeisenbank Berg-Bad Steben verfügt über ein Kapital in Höhe von 300.000 Euro und hat im Jahr 2019 unter anderem einen Malwettbewerb der Kindergärten in der Region Frankenwald durchgeführt. Die besten Bilder wurden von einer Fachjury ausgewählt und auf Porzellanbechern verewigt. Die Bürgerstiftung „junges Fichtelgebirge“ hat im Jahr 2019 Projekte im Gesamtvolumen von rund 15.060 Euro finanziell unterstützt. Darüber hinaus hat die Bank im Jahr 2019 mit Spenden in einem Umfang von 43.200 Euro Projekte in der Region unterstützt.
Attraktiver Arbeitgeber mit Nachwuchsförderung
Nah am Kunden - engagiert für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das zeichnet die VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald eG aus. Zum 31. Dezember 2019 arbeiteten 127 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Hause der VR-Bank, darunter 4 Auszubildende. Auch im Jahr 2020 bietet die VR-Bank 3 Auszubildenden einen fundierten Start in das Berufsleben. Ein hoher Anteil an Jubilaren mit Betriebszugehörigkeiten von 10, 25 oder 40 Jahren sowie eine durchschnittliche Betriebszugehörigkeit von mehr als 17 Jahren zeigt die große Verbundenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrer Bank. „Dieses Wir-Gefühl stärken wir ganz bewusst“, freute sich Herzog. Mit 601 internen und externen Schulungstagen sind die engagierten Mitarbeiter gut ausgebildet. Außerdem haben sieben Mitarbeiter sehr erfolgreich an Aufstiegsfortbildungen teilgenommen, was die starke Nachwuchsförderung eindrucksvoll dokumentiert.
Nachhaltiges Handeln ist wichtig
Ein verantwortungsvoller Umgang mit ökologischen Themen ist schon immer fester Bestandteil bei den unternehmerischen Entscheidungen der VR-Bank. „Unser Einsatz für den Erhalt und die Weiterentwicklung der landwirtschaftlichen Produktion in unserer Region durch unser Warengeschäft zeugt von einer hohen Verantwortung“, betont Johannes Herzog. Darüber hinaus trägt die energetische und technische Sanierung der Hauptstelle in Marktredwitz aktiv zu einer gelebten Verantwortung für unsere Umwelt bei.
Für 2020 plant der Vorstand an der Hauptstelle in Marktredwitz eine Ladesäule für E-Mobile, die mit regionalem Strom aus regenerativen Energiequellen gespeist werden soll.
Warengeschäft setzt Wachstumstrend fort
Das landwirtschaftliche Warengeschäft konnte im Jahr 2019 den in den Vorjahren eingeschlagenen Wachstumstrend erfolgreich fortsetzen. Dies ist umso beachtlicher, als das Jahr 2019 klimatisch durch längere Trocken- und Hitzeperioden gezeichnet war. Dennoch ist es dem Waren-Team um den Geschäftsführer Rainer Rauhut gelungen, die Umsatzerlöse um knapp 5,0 Prozent auf 15,1 Mio. Euro zu steigern. Gleichzeitig konnte auch das Betriebsergebnis auf 0,8 Prozent der Umsatzerlöse leicht erhöht werden. Damit zahlen sich unsere Investitionen in unsere neue Tankanlage samt LKW am Standort in Gefrees aus.
Künftig soll das Warengeschäft als eigenständige „Raiffeisen Oberfranken Ost GmbH“ den eingeleiteten Wachstumstrend erfolgreich weiter fortsetzen.
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020
Angesichts der dramatisch gestiegenen Corona-Infektionen im Frühjahr 2020 hat die Geschäftsleitung entschieden, ab 18. März 2020 den Schalterverkehr in den Filialen zu schließen. Dies geschah in Verantwortung für die Gesundheit der Mitglieder, Kunden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Um das Risiko einer Ansteckung unter den Mitarbeitern zu reduzieren, hat die VR-Bank Homeoffice, Einzelbüros in den Filialen und ein Hygienekonzept erarbeitet.
Mit der Entwicklung im Kreditgeschäft ist die VR-Bank überaus zufrieden. Die Kreditversorgung der mittelständischen Gewerbekunden sowie der privaten Baufinanzierer lief ohne Einschränkungen weiter. Damit konnte die im Vergleich zum Vorjahr nochmals gestiegene Kreditnachfrage zu jeder Zeit befriedigt werden.
Seit dem 08. Mai 2020 hat die VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald eG den Filialbetrieb wieder flächendeckend aufgenommen und die erforderlichen Schutzvorkehrungen, wie Abstandsmarkierungen, Plexiglasscheiben oder Mund- und Nasenschutzmasken, eingeführt.
Insgesamt rechnet die Bank - nach derzeitiger Planung - für das Geschäftsjahr 2020 mit einer leicht rückläufigen Ertragslage.
Dank für das Jahr 2019
Abschließend dankte die Geschäftsleitung, Johannes Herzog, Christian Mandel und Matthias Benesch, ganz herzlich allen Mitarbeitern, die mit Einsatz, Fleiß und Motivation zu einem positiven Geschäftsjahr 2019 maßgeblich beigetragen haben. Weiter galt der Dank auch dem Aufsichtsrat unter dem Vorsitz von Rainer Loos sowie dem Betriebsrat für die, zu jeder Zeit gegebene, konstruktive Zusammenarbeit.